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Poppate-Blog – No 8

// 28. Dez 2012 //

Wir sind etwas wert!
Jetzt haben wir wieder einmal den Beweis! Die österreichische Musikwirtschaft ist etwas wert. Das hat das IHS – Institut für höhere Studien in einer kürzlich präsentierten Studie herausgefunden. Initiiert wurde die Studie vom Österreichischen Musikrat und dort im speziellen vom Kuratoriumsvorsitzenden Paul Hertel. Bezahlt wurde die Studie von der Wirtschaftskammer Wien. Wie schon im Jahr 2000, bei der sog. „Scheuch Studie“, war ich in der Fachjury mit dabei und habe als Praktiker den Wissenschaftlern, damals sogar meinem Ex-Professor der Wirtschaftsuniversität Prof. Fritz Scheuch, die Praxis der österreichischen Musikszene erklären dürfen. Wie wir alle wissen ist das ein sehr komplexes Thema. Diesmal war die Runde wesentlich größer und aus allen Musikwirtschaftsbereichen (Verwertungsgesellschaften, Musikuniversität, Institutionen, etc.) waren Experten dabei, die in stundenlangen Diskussionen zwischen Theorie und Praxis vermittelten –honorarfrei! Diese Studie ist auch dringend notwendig, denn wir brauchen, um unsere Forderungen in der Politik durchzusetzen, Beweise dafür, dass wir nicht nur kulturell wichtig sind, sondern auch einen wichtigen Stellenwert in der Gesamtwirtschaft haben. Die Studie beleuchtete nur die direkten Effekte der Musikwirtschaft. Welche Auswirkungen Musik zB. im Tourismus hat, hätte den Rahmen der Studie wohl gesprengt, aber unser gutes Ergebnis sicherlich nur verbessert. Die Eckzahlen: die Bruttowertschöpfung lag 2010 bei 3,35 Milliarden Euro, davon in Wien alleine 1,03 Mrd. Wir beschäftigen 61.511 Menschen, davon 19.582 in Wien. Der ausgelöste Nettokonsum belief sich auf 908 Millionen Euro. Im Vergleich zur Scheuch Studie aus dem Beobachtungszeitraum 1998 sank die Wertschöpfung um 18,5 Prozent. Das klingt im ersten Moment gar nicht viel, wenn man die Inflation einrechnet. Bei genauer Betrachtung erkennt man aber sofort, dass der Umsatz von CD rasant verloren hat und der Livesektor sehr gut dazugewonnen hat. Dazu muss ergänzt werden, dass die Daten zum heutigen Zeitpunkt wesentlich genauer sind und die Messlatte des IHS sehr hoch lag, diese Daten auch genau abzubilden. Nach der Endredaktion fragte uns die Wirtschaftskammer, was wir uns denn von der Politik wünschen und ich meinte: „10% mehr österreichische Musik im TV und Radio – österreichweit!“ Die Wissenschaftler und auch die Kammervertreter waren verblüfft, wie einfach die Antwort war. Ich erklärte: 10% mehr Tantiemen aus der Abrechnung aus TV & Radio für österreichische UrheberInnen würde auch 10% mehr für die angeschlossenen Verlage bringen, das gleiche gilt für die MusikerInnen, die dadurch 10% mehr LSG beziehen könnten und das gilt auch wieder für die Produzenten, die auch 10% mehr beziehen würden. Dass damit automatisch 10% mehr Steuern an das österreichische Finanzamt gehen, erwähne ich nur zur Sicherheit. Die 10% ziehen sich also durch die ganze Wertschöpfungskette und der Wunsch nach mehr Airplay und Musiksendungen im TV wird bald nicht nur das ewige Thema am Musikerstammtisch sein, sondern auch in der Politik Fuß fassen. Denn eines ist durch die neue IHS Studie klar bewiesen: Musik ist etwas Wert und das nicht nur aus dem ideologischen Gesichtspunkt.

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