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Poppate-Blog – No 5

// 07. Aug 2012 //

Nix is fix! Alles ist fix!
Wer hätte gedacht, dass die zweitgrößte Musikmesse Europas, die Popkomm, nach fast 30 Jahren die Pforten schließen muss. Den Grund nur in der allgemeinen schlechten Marktwirtschaftslage zu suchen, wäre doch etwas zu einfach. Es war sicher ein Zusammentreffen von vielen Gründen, die das endgültige Scheitern der Popkomm bewirkten. Verlegung des Standortes von Köln nach Berlin, das Wegfallen des Ringfestes, das die gesamte Stadt mit einbezogen hat, das „unwissende“ Personal in Sachen Musik der Berliner Messe, die Größe Berlins, die es fast unmöglich macht, die Showcases zu besuchen, die man sehen wollte, usw. Welcher oder welche Gründe es genau waren, ist schwierig zu beantworten. Eine Erschwernis war natürlich der generelle Rückgang der Musikbranche und auch die daraus resultierende Neuorientierung der kleine Labels, die meist neben der üblichen Labeltätigkeit auch Management und Booking gleichzeitig machen müssen um zu überleben. Gleichzeitig mussten auch neue Wege der Vermarktung gesucht werden. „Networking ist in, Messe ist Out!“ heißt es plötzlich. Da sind natürlich das Reeperbahn Festival (seit 2006), aber auch die dieses Jahr erstmalig stattfindende Berlin Music Week inhaltlich ganz vorne, da sie genau diese Themen bespielen. Österreich wird auf beiden Showcasefestivals vertreten sein und versuchen, dem neuen Trend Rechnung zu tragen und wie so oft durch Neues und Spezielles medial und vor Ort aufzufallen und die Message zu verbreiten: Austria Sounds Great! Neben Deutschland sind auch Frankreich und Polen die Aktionsländer für österreichische Musik. Sowohl in Einzelaktivitäten in Paris und Warschau, als auch in Kooperation mit dem Waves Festival in Wien. Die Exportaktivitäten Österreichs werden heuer genau sondiert, evaluiert und werden dann für 2013 neu aufgestellt, das hat auch die Neuinstallation eines Exportbeirates beim Österreichischen Musikfonds ergeben. Außer der MIDEM 2013 steht alles auf dem Prüfstand. Wie heißt es so schön: Nix is fix! Welches Ausmaß die Exportaktivitäten, aber auch der Ausbau des Musikfonds in Sachen Vermarktungsförderung, vergleichbar den bestehenden Aktivitäten in der Filmbranche, erreichen werden, wird sicherlich auch von neuen Zahlen abhängen: Im September werden die Ergebnisse einer neuen Wertschöpfungsstudie veröffentlicht, die das Kuratorium des Österreichischen Musikrats initiiert hat, die von der Wiener Wirtschaftskammer bezahlt wird und vom IHS Institut durchgeführt wurde. Die letzte vorliegende Wertschöpfungsstudie von Prof. Fritz Scheuch stammt aus dem Jahr 2000, deshalb sind ganz neue Einblicke zu erwarten, denn auch hier wird hoffentlich der Slogan gelten: Nix is fix! Und das gilt auch für die klassische Musik: Kaum war die neue Klassik Musik Messe „Classical:Next“ in München aus der Taufe gehoben, schon wird darüber gemunkelt, sie zu verlegen. Nicht aus Misserfolg, sondern aus dem unerwarteten Erfolg, sprich, die Location der Messe ist bei weiter so steigendem Interesse bald zu klein. Neben Brüssel und Luxemburg steht auch Wien auf der Liste der möglichen Veranstaltungsorte. Sind Fördergeber und Sponsoren auch der Meinung, dass die Klassik nach Wien gehört, dann sollte es in diesem Falle für die nächsten drei Jahre lieber heißen: Alles ist fix!

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